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Playa Jardín: Größtes Abwasser-Leck ist dicht, aber Strand bleibt gesperrt – UPDATE: Leitung noch undicht
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Seit Monaten ist am größten Strand von Puerto de la Cruz das Baden verboten, doch immerhin wurde jetzt ein erster wichtiger Schritt gemacht, um das Problem der Fäkalien im Badewasser an der Playa Jardín zu lösen. Dennoch bleibt der Strand bis auf weiteres gesperrt.
Das Rathaus von Puerto de la Cruz teilte jetzt mit, dass am Donnerstag, 27. September, ein großes Leck in einem Abwasserrohr in Strandnähe abgedichtet wurde. Durch dieses Loch ist sehr wahrscheinlich schon seit langem verunreinigtes Abwasser ins Meer gelangt. Dieses Abwasser sollte eigentlich zur Kläranlage westlich des Ortsteils Punta Brava gepumpt werden. Wie vor einigen Wochen öffentlich wurde, war die Problematik schon mehreren Jahren bekannt – unternommen wurde allerdings nichts. Erst als die Wasserwerte immer schlechter wurden, und Anfang Juli diesen Jahres für alle drei Strandabschnitte ein Badeverbot ausgesprochen werden musste, begann die Suche nach Lösungen.
Dass dieses Badeverbot an der Playa Jardín weiter besteht, hat auch damit zu tun, dass die Behörden immer noch nicht wissen, ob und wieviel verunreinigtes Abwasser aus anderen Quellen immer noch ins Meer gelangt. Denn die Pumpleitung ist sehr wahrscheinlich nur eines der Probleme: Es wird vermutet, dass zahlreiche Häuser in Punta Brava nicht an die normale Kanalisation angeschlossen sind, sondern ihr Abwasser ungeklärt in ein Überlauf-System einleiten, dass eigentlich dafür vorgesehen ist, große Regenmengen direkt ins Meer zu spülen.
Es wird sich jetzt zeigen müssen, ob die Beseitigung Lecks in der Pumpleitung die Wasserqualität an Puertos Gartenstrand wieder verbessert. Ob und wann die drei Strandabschnitte wieder geöffnet werden können, ist unklar. Die Verantwortlichen wollen dafür bisher keinen konkreten Zeitpunkt nennen. Klar ist, dass die Arbeiten an der Abwasserleitung noch nicht final abgeschlossen sind. Im kommenden März soll die betroffene Leitung komplett ausgetauscht werden.
Aber auch das wird die Abwasser-Problematik nicht vollständig lösen können. Denn die Kläranlage bei Punta Brava ist schon seit Jahren mit den steigenden Abwassermengen überfordert. Dementsprechend müsste sie erweitert werden – doch auch diese Arbeiten verzögern sich seit Jahre immer wieder.
Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass diese unappetitliche Thematik Politik, Einwohner und Touristen von Puerto de la Cruz noch für geraume Zeit beschäftigen wird.
UPDATE November 2024: Spätere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Abdichtungsmaßnahmen mit Unterwassermörtel nicht erfolgreich waren. Anfang November wurde ein Unterwasserroboter zum Leck gebracht, mit seiner Hilfe soll der genaue Umfang des Risses der Rohrleitung erkundet werden. Nach bisherigem Kenntnisstand muss das gesamte rund 240 Meter lange Rohr erneuert werden, da es aus einem für den Unterwassereinsatz ungeeignetem Material hergestellt ist.
Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Arbeiten rund 16 Monate dauern werden. Da aktuell noch nicht mit der Sanierung begonnen wurde, ist davon auszugehen, dass an Puertos Gartenstrand das Badeverbot noch monatelang bestehen bleibt.