Der Ort Puerto de la Cruz kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Dabei hat die Stadt ihren jetzigen Namen noch nicht besonders lange: Ursprünglich hieß sie Puerto de La Orotava – und viel mehr war die Siedlung zunächst auch nicht: der Hafen von La Orotava.

Schon Ende des 15. Jahrhunderts landeten hier Schiffe an, die meist vor der Küste auf Reede lagen. Als der Handel dann weiteren Aufschwung nahm, kamen Befestigungsanlagen hinzu. Die ersten Häuser entstanden im heutigen Stadtteil La Ranilla, das westlich von der Plaza del Charco liegt. Anfang des 17. Jahrhunderts leben weniger als 200 Menschen in dem Ort, dann begann allerdings ein schneller Aufstieg. Vor allem der Handel mit England spielte eine wichtige Rolle.

 


 

 

1808 wurde dann Puerto de la Cruz eine eigenständige Stadt. Zu dieser Zeit begann auch langsam der Tourismus in der Stadt. Die ersten Hotels im klassischen Sinne eröffneten allerdings erst Ende des Jahrhunderts ihre Pforten.

Rund 30.000 Einwohner leben aktuell in Puerto de la Cruz. Im Gegensatz zu vielen anderen touristisch geprägten Orten auf Teneriffa gibt es hier daher ein „echtes“ Stadtleben mit Traditionen, Fiestas, Prozessionen und vielen weiteren Veranstaltungen, die sich in erster Linie an Einheimische richten.

Die Kirche Nuestra Senora de la Pena de Francia wurde im 17. Jahrhundert errichtet.
Die Kirche Nuestra Senora de la Pena de Francia wurde im 17. Jahrhundert errichtet.
Oster-Prozession am Plaza del Charco.
Oster-Prozession am Plaza del Charco.

Die Altstadt rund um das Viertel La Ranilla – was übrigens „das Fröschlein“ bedeutet, hat sich bis in die heutige Zeit ihren Charme bewahrt. Sie gehört definitiv zu den Sehenswürdigkeiten von Puerto de la Cruz. Zwar gibt es heutzutage auch zahlreiche neuere Bauten, aber die riesigen Hochhäuser im „klassischen“ 70er Jahre Stil, die andere Teile der Stadt prägen, findet man hier glücklicherweise nicht.

Statt dessen kann man hier entspannt und verkehrsberuhigt durch Straßen und Gassen schlendern oder sich auf eine Bank auf einem der vielen Plätze setzen und einfach die Seele baumeln lassen.

In der Calle del Lomo und der Calle de Mequinez lässt sich schön bummeln, dazu gibt es zahlreiche Restaurants in denen meist auch direkt auf der Straße gespeist werden kann. Vor allem in der Calle de Mequinez hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren viel getan. Etwas weiter westlich findet sich die Plaza Benito Pérez Galdos – ebenfalls mit mehreren Restaurants und einer schönen Bar. Hier werden abends von den Bewohnern schon mal ein paar Stühle vor die Haustür gestellt und eine Partie Karten gespielt während die Kinder auf der Plaza toben. 

In der Fotogalerie findet ihr viele Bilder aus der Altstadt von Puerto de la Cruz:

Von einer „klassischen“ Altstadt zu sprechen, ist in Puerto allerdings problematisch. Zum einen gibt es auch im alten Ortsteil, der sich zwischen der Plaza del Charco und dem Castillo de San Felipe am Playa Jardín erstreckt, viele neue Gebäude. Zum anderen gehören auch einige Straßenzüge östlich der Plaza zu den ältesten der Stadt.

Dazu gehört z.B. die Calle Quintana, an der auch die Hotels Monopol und Marquesa liegen – zwei der ältesten Unterkünfte von Puerto de la Cruz und von ganz Teneriffa. Hier findet sich auch die Kirche Nuestra Senora de la Pena de Francia. Sie wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Mit etwas Glück lassen sich hier Taufen und Hochzeiten beobachten. Die Calle Quintana wurde 2017, wie auch viele andere Straßen in Puerto in den vergangenen Jahren, aufwändig saniert.

Die Plaza del Charco ist der bekannteste Platz in Puerto de la Cruz.
Die Plaza del Charco ist der bekannteste Platz in Puerto de la Cruz.
Die Calle del Lomo.
Die Calle del Lomo führt in West-Ost-Richtung durch das Viertel „La Ranilla“.

Der Platz vor der Kirche gehört zu den ältesten der Stadt. Ähnlich alt ist die Plaza del Charco, der bekannteste Platz der Stadt. „Charco“ bedeutet Pfütze – und dieser Name stammt nicht von ungefähr. Durch seine Nähe zum Hafen stand er bis vor einigen Jahrzehnten regelmäßig unter Wasser, wenn bei Sturm die Wellen wieder einmal bis in die Straßen schwappten.

Das passiert heute nicht mehr. Viele Restaurants laden rund um den Platz zum Verweilen ein. Allerdings sollte der geneigte Gourmet Vorsicht walten lassen. Denn hier „bezahlt“ man die Top-Lage an der Top-Sehenswürdigkeit mit nicht immer optimalem Essen. Das gilt allerdings nicht für die Eisdielen. Gleich zwei davon buhlen direkt am Platz um die Kunden und die Qualität dort kann sich absolut schmecken lassen.

Die Qualität stimmt in den allermeisten Fällen auch beim „Club Café“, das am Ort des ehemaligen „Café Dinámico“ mitten auf der Plaza del Charco die Gäste empfängt. Es ist die mit Abstand größte Gastronomie in diesem Bereich, bietet aber solide Qualität und ein stylisches Ambiente – kein Vergleich mit dem zuletzt arg „abgeranzten“ Dinámico.

Auch für Kinder ist die Plaza ein Paradies. Hier gibt es nicht nur zahlreiche Kioske mit Süßigkeiten, Hot-Dogs und weiteren Eltern-Alpträumen, sondern auch einen sehr schönen Spielplatz mit einem großen Spaß-Schiff samt Kletternetzen und Rutsche. Hier ist bis in die späten Abendstunden immer etwas los.

An der Westseite befindet sich mit dem „Rincon del Puerto“ das älteste Gebäude der Stadt. Im offenen Innenhof gibt es mehrere Restaurants. Vor allem in den Abendstunden findet man hier ein ganz spezielles Flair. Dort hatte die bekannteste deutschsprachige Zeitung der Kanaren lange ihre Redaktionsräume: Das Wochenblatt. Leider hat es die Tourismus- und Wirschaftskrise rund um die Corona-Pandemie nicht überstanden, Ende September 2022 erschien die letzte Ausgabe.

Blick auf Puerto vom Taoro Park aus. Das grüne Rechteck in der Mitte ist die Plaza del Charco.
Blick auf Puerto vom Taoro Park aus. Das grüne Rechteck in der Mitte ist die Plaza del Charco.
Neue Straßen, leerstehende Gebäude: Auch in diesem Teil Puertos gibt es an einigen Stellen noch Sanierungsbedarf.
Neue Straßen, leerstehende Gebäude: Auch in diesem Teil Puertos gibt es an einigen Stellen noch Sanierungsbedarf.

Schlendert man die Calle Punto Viejo entlang in westliche Richtung, vorbei am kürzlich komplett sanierten Hotel Tropical und der lauten Live-Musik des Restaurants Plaza Compostelana, warten zahlreiche weitere Restaurants auf Besucher. Etwas Abseits von den Haupt-Touristen-Strömen kann man hier auf den verkehrsberuhigten Gassen sehr schön draußen sitzen und gepflegt speisen. In der Nähe befindet sich auf die Bibliothek von Puerto de la Cruz, zudem lassen sich hier auch einige der sehenswerten Street Art Kunstwerke an den Häuserwänden entdecken.