Puerto de la Cruz hat sich in den vergangenen Jahrzehnten extrem verändert. Wo in den 1960er Jahren noch Bananenplantagen die Landschaft prägten, entstanden Straßen, Hotels und Geschäfte.

Ich besuche seit mehr als 15 Jahren regelmäßig die Stadt und selbst in dieser vergleichsweise kurzen Zeitspanne haben ganze Straßenzüge ihr Erscheinungsbild grundlegend verändert.

 


 

 

Hier findet ihr einige Beispiele, wo und wie sich die Touristen-Metropole gewandelt hat. Die gute Nachricht dazu: In den allermeisten Fällen sind die Veränderungen sehr positiv. Wo sich zuvor noch Autos auf den Straßen stauten sind vielfach breite Fußgängerbereiche entstanden, die zum Flanieren einladen. Und selbst bei einigen der jahrzehntealten „Problemfälle“, von denen ihr weiter unten auf dieser Seite lesen werdet, zeichnen sich Lösungen ab.

Avenida de la Familia Betancourt y Molina

Die Avenida Colón ist die Vorzeige-Promenade der Stadt.
Autos prägten das Straßenbild – diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 2006.
Die Avenida Colón ist die Vorzeige-Promenade der Stadt.
Seit der Sanierung 2011 haben die Fußgänger erheblich mehr Platz, es gibt nur noch eine Fahrspur für Autos.

Die Straße hieß bis 2008 noch „Avenida Generalísimo“ und erinnerte damit an die Franco-Zeit. Mit der Umbenennung in „Avenida de la Familia Betancourt y Molina“ ist diese dunkle Epoche jetzt aus dem Stadtbild verschwunden – allerdings erinnern noch viele andere Altlasten dieser Haupt-Allee von Puerto an vergangene Zeiten. 

Der Komplex des ehemaligen „Club Martiánez“ steht seit Jahren leer, auch das Edificio Iders verfällt immer mehr, seit das 1965 erbaute Gebäude Anfang der 1990er Jahre  geräumt wurde. Es bestand der Verdacht, dass der Beton sich zersetzt. Aber es ist Besserung in Sicht: Das Iders soll nach jahrelangem Rechtsstreit 2023 abgerissen werden und für den Club Martiánez hat sich 2022 ein Käufer gefunden, der das Gebäude sanieren will.

Auch die Avenida selbst bot viele Jahre keinen schönen Anblick. Dicht an dicht schoben sich Autos und Busse durch die zugeparkte Straße. Das änderte sich 2011, als die Bautrupps anrückten: Seitdem gibt es nur noch eine Fahrspur, die Allee für Fußgänger wurde erheblich verbreitert, neue Palmen gepflanzt sowie Fitness- und Spielgeräte installiert.

Das Hotel La Orotava von der Avenida Familia de Betancourt y Molina aus gesehen. 2011 klaffte dort noch eine Baugrube, 2018 hatte das Hotel dort eine neue Poolanlage erreichtet. Die Ladenzeile steht allerdings auch jetzt noch leer.
Die Avenida Familia de Betancourt y Molina wurde im Jahr 2011 komplett modernisiert – es gibt nun erheblich mehr Platz für die Fußgänger. Hier ist der obere Bereich der Straße mit Blick in Richtung Meer zu sehen. Leider gibt es hier seit Jahrzehnten einige unschöne Leerstände, dazu gehört auch der ehemalige Club Martiánez.

Calle de San Telmo / Playa de San Telmo

Eines der umfangreichsten Sanierungsprojekte der vergangenen Jahre in Puerto de la Cruz war die Neugestaltung des Paseo de San Telmo samt der Strand-Zugänge. Jahrzehntelang begrenzte eine Steinmauer den recht schmalen Weg vor den Geschäften in Richtung Meer.  Die Stadt entschloss sich dazu, diese Mauer zu entfernen und den Paseo erheblich zu verbreitern. Das sorgte jahrelang für Streit zwischen Befürwortern und Gegner der Sanierungspläne.

Schließlich konnten die Maßnahmen wie geplant umgesetzt werden. Mehrere Jahre dauerten die Arbeiten. Fast das gesamte Jahr 2014 wurde gebaut. Danach war die Mauer Geschichte, statt dessen begrenzt seitdem ein Geländer den um mehrere Meter verbreiterten Paseo de San Telmo. Zudem wurde der gesamte Bereich barrierefrei gestaltet, auch Strandzugang und Promenade sind seitdem für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen ohne Umwege passierbar. 

Blick vom Aussichtspunkt Punta del Viento auf die Calle de San Telmo. Der erste Teil der Straße wurde erheblich verbreitert, auch der Zugang zum Strand wurde neu gestaltet.
Die Avenida Colón ist die Vorzeige-Promenade der Stadt.
Der Paseo de San Telmo auf Höhe des Badestrandes vor der Neugestaltung – das Foto stammt aus 2011.
Blick auf die kleinen Becken des Meerwasser-Schwimmbades.
Ein Bild aus dem Jahr 2013 – vorne rechts ist der „Strand“ von San Telmo zu sehen. Der Paseo verläuft hinter der Steinmauer.
Blick auf die kleinen Becken des Meerwasser-Schwimmbades.
Die Bauarbeiten an der Calle de San Telmo und dem Strandbereich im Jahr 2014.
Der Paseo de San Telmo nach der Sanierung
Komplett barrierefrei: Der gesamte Bereich ist durch Rampen nun auch für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen passierbar.

Paseo de la Costa in La Paz

Der Paseo de la Costa verläuft direkt oberhalb der Steilküste vom Mirador La Paz, vorbei am Hotel „Atlantic Mirage“ und endet am Hotel „Semiramis“. Aus der anderen Richtung kann er natürlich auch genutzt werden :-) Er bietet einen spektakulären Blick über die Stadt und die Playa Martiánez. Gebaut in den 1970er Jahren blieb er jahrzehntelang nahezu unverändert. Bis 2018 die Bagger anrückten und unter anderem die charakteristische Steinmauer abrissen, die den Weg von der Steilküste abgrenzte. 

Blick auf die kleinen Becken des Meerwasser-Schwimmbades.
Dieses Foto aus dem Jahr 2013 zeigt einen Teil des Paseo de la Costa im alten Zustand mitsamt Steinmauer.
Blick auf die kleinen Becken des Meerwasser-Schwimmbades.
Die Bauarbeiten am Paseo de la Costa mit Blick auf das Café Alba im Juli 2018. Die Tage der Mauer sind gezählt.

An deren Stelle trat ein Metallgeländer aus vielen bunten senkrechten Streben. Ob das eine optische Verbesserung darstellt, mag jeder selbst entscheiden, die Sicherheit dürfte sich zumindest verbessert haben, denn die Mauer war auch für kleinere Kinder kein wirkliches Hindernis und direkt dahinter ging’s diverse Meter in die Tiefe.

Vom Mirador La Paz kommenden gibt es zwei Cafes, bei denen die Gäste direkt an der Steilküste sitzen und den Ausblick genießen können. Ich kann vor allem das „Cafe Alba“ mit fairen Preisen und regelmäßig wechselnden Wochengerichten empfehlen.

Das „Bellamar“ quasi direkt nebenan hat bei die Neugestaltung des Weges durch bessere Sitzmöglichkeiten draußen erheblich gewonnen. Allerdings empfand ich es als maximal durchschnittlich – muss aber fairerweise sagen, dass ich (genau deswegen) nur einmal dort war.

Blick auf die kleinen Becken des Meerwasser-Schwimmbades.
Ein Metall-Geländer sorgt jetzt für die Abgrenzung zur Steilküste, einen neuen Bodenbelag gab es ebenfalls.
Blick auf die kleinen Becken des Meerwasser-Schwimmbades.
Fast fertig: Das Café Alba nach der Wiedereröffnung im Juli 2019. Im Hintergrund wurde noch gebaut, diese Arbeiten sind mittlerweile auch abgeschlossen.