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Abwasser-Belastung und Badeverbot: Playa Jardín bis Ende 2026 gesperrt?
Das Badeverbot am bekanntesten und größten Strand von Puerto de la Cruz wegen schlechter Wasserwerte dürfte noch lange bestehen bleiben. Es ist sogar recht wahrscheinlich, dass es in 2025 gar nicht mehr aufgehoben werden kann.
Seit Anfang Juli 2024 herrscht an den drei Abschnitten des „Gartenstrandes“ absolutes Badeverbot. Grund ist die Belastung des Meerwassers mit Fäkalbakterien. Schon seit Jahren wurden die Wasserwerte immer schlechter, Grund dafür sind unter anderem ein Leck in einer Abwasserleitung sowie die Überlastung der bestehenden Kläranlage. Beide Probleme waren den Verantwortlichen schon zig Monate vor dem Badeverbot bekannt – unternommen wurde lange Zeit nichts.
Die dringend notwendige Erweiterung der westlich von Punta Brava gelegenen Kläranlage verzögert sich seit Jahren. Die Anlage ist für die stetig steigenden Abwassermengen viel zu klein dimensioniert. Für die Modernisierung wurde vor zwei Jahren mit Kosten von mehr als 21 Millionen Euro kalkuliert. Mittlerweile geht man davon aus, dass die tatsächlich benötige Summe noch höher ausfallen wird.
Zunächst sollen nun die Reparaturarbeiten an der Abwasserleitung ausgeschrieben werden, dies soll bis Mitte 2025 erfolgen. Danach müssen diese Arbeiten noch ausgeführt werden, was aufgrund der teils rauen See mit rund 16 Monaten veranschlagt ist. Das bedeutet, dass die Abwasserleitung frühestens Ende 2026 abgedichtet und erneuert sein wird.
Es besteht zumindest ein wenig Hoffnung, dass weitere Maßnahmen die Wasserqualität an der Playa Jardín schon früher verbessern könnten: Unter anderem sollen illegale Abwasser-Einleitungen aus dem Ortsteil Punta Brava gestoppt werden. Zusätzlich soll weniger Abwasser zur Pumpstation an der Playa Chica gelangen, um dort mögliche Einleitungen zu reduzieren. Beides könnte sich positiv auf die bestehende Verschmutzung auswirken.
Wenn die Wasserwerte stimmen, könnte der Gartenstrand auch schon vor dem kompletten Abschluss der Arbeiten wieder freigegeben werden – doch die Wahrscheinlichkeit dafür dürfte leider eher gering sein. Aktuell legen sich die Verantwortlichen daher auch auf keinen Termin fest.