Seit 2014 ist Puerto de la Cruz um eine besondere Sehenswürdigkeit reicher. Ihr Name: Puerto Street Art. Dabei handelt es sich im moderne Kunst an Hausfassaden – quasi offiziell beauftragte Graffiti. Mittlerweile gibt es 17 dieser großformatigen Bilder, sie sind größtenteils an den Hauswänden des Ortsteils „La Ranilla“ zu finden. Dieser Teil der historischen Altstadt liegt westlich von der Plaza del Charco.
Bekannte und unbekannte Künstler aus verschiedenen Ländern haben sich mit unterschiedlichsten Stilrichtungen an Hauswänden, Mauern und diversen anderen Objekten verewigt. Die folgende Übersicht zeigt alle großen Street Art Bilder und ihre Standorte. Die Stadt Puerto de la Cruz lädt mittlerweile regelmäßig neue Künstler ein, so dass weitere Bilder zum Street Art Portfolio hinzukommen. In unmittelbarer Nähe der Kunstwerke gibt es Tafeln mit näheren Informationen zum jeweiligen Bild.
2020 und 2021 sind corona-bedingt meines Wissens keine neuen Bilder hinzugekommen. Das hat sich 2022 zum Glück geändert: Das neueste Kunstwerk entstand während des Mueca-Festivals in diesem Jahr. Es ist „Los Fundadores“ von Aleksei Bordusov, der auch unter dem Namen AEC – Interesni Kazki bekannt ist.
Das Entstehen der Bilder ist mittlerweile zu einer eigenen Attraktion geworden. Mit Hebebühnen sind die Künstler oft tage- oder sogar wochenlang mit dem Erstellen ihrer Werke beschäftigt. Street Art ist mehr als „nur“ Graffiti. Es kommen nicht nur Spraydosen zum Einsatz, sondern alle erdenklichen Maltechniken.
In diesem Video sieht man sehr schön die Entstehung eines der jüngsten Werke: Sebas Velascos „Rebellion der Träumer“.
Aber zu den im Rahmen des Festivals entstandenen Kunstwerken gehören nicht nur die großen Wandbilder. Im gesamten Stadtgebiet sind kleine Projekte entstanden – von Figuren und Verzierungen an Hausfassaden über bunte Müllschlucker mit großen Augen bis hin schiefen Zebrastreifen. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, kann an vielen Stellen Straßenkunst entdecken.
Puerto Street Art ist – leider – nichts für die Ewigkeit. An den ersten Bildern aus dem Jahr 2014 nagt zum Teil schon der Zahn der Zeit: Farben bleichen aus, der Putz bröselt. Die kanarische Sonne und die Meeresluft fordern ihren Tribut.
Noch ein Tipp: An einigen der Bilder läuft man leicht vorbei – etwa wenn man in einer Straße in der „falschen“ Richtung unterwegs ist. Ein Blick nach hinten verhilft dann hin und wieder zu einem Aha-Moment.