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Von Published On: 18. September 2023Kategorien: Top News aus Puerto

Ein Monat nach Ausbruch: Waldbrand auf Teneriffa gilt als als unter Kontrolle

Auch im Teide-Nationalpark haben die Flammen Schäden verursacht. Foto: Medio Natural Cabildo de Tenerife

 


 

 

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Stand: 18.09.2023, 22:14 Uhr

Der Waldbrand auf Teneriffa gilt rund einen Monat nach seinem Ausbruch als unter Kontrolle. Dennoch ist das Feuer nach wie vor nicht vollständig gelöscht.

Die südliche Zufahrt zum Teide-Nationalpark wurde wieder geöffnet, die Straße ist bis zur Seilbahn-Station passierbar. Die nördlichen Zufahrten bleiben weiterhin gesperrt. Mehrere Wanderwege sind weiterhin gesperrt. Im Bereich des Landschaftsschutzgebiets Corona Forestal ist offenes Feuer und damit auch Grillen verboten. 

Schätzungen gehen davon aus, dass rund ein Drittel dieses Schutzgebiets vom Brand in Mitleidenschaft gezogen wurden. Es ist das größte der Kanarischen Inseln. Auch ein Teil des Teide Nationalparks war vom Brand betroffen, die Behörden gehen von rund 1000 Quadratmetern aus. Hier kam es vor allem beim Ginster zu schweren Schäden. Insgesamt sind knapp 140 Quadratkilometer vom Brand betroffen. 

Zwischenzeitlich mussten rund 13.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Der Brand verursachte nur geringe Schäden bei Gebäuden, einige Fahrzeuge fielen den Flammen zum Opfer, Menschen kamen nicht zu Schaden. Dicht besiedelte Gebiete waren zu keinem Zeitpunkt akut bedroht. All dies ist dem unermüdlichen Einsatz der Feuerwehren, den zeitweilig mehr als 20 Luftfahrzeugen und vielen weiteren Helfern zu verdanken, wie die Einsatzleitung mehrfach hervorhob. Bis zu 1000 Menschen waren im Kampf gegen die Flammen im Einsatz.

Bestimmte Bereiche der Insel wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Durch diese Maßnahme sollen schnell Hilfs- und Wiederaufbauprogramme, z.B. von der spanischen Zentralregierung, anlaufen können. 

Schon einge Tage nach dem Ausbruch stand fest, dass der Waldbrand auf Teneriffa durch Brandstiftung entstand. Die polizeilichen Ermittlungen laufen, Ergebnisse liegen noch nich vor.

Die Lage in Puerto de la Cruz

Zu größeren Einschränkungen für Urlauber kam es in Puerto de la Cruz nicht, alle großen Touristen-Hotels und Orte Teneriffas waren und sind nicht von dem Flammen bedroht. Allerdings gab und gibt es vor allem in den höheren Lagen Straßensperrungen, die vom Feuer betroffenen Gebiete dürfen nicht betreten werden. Die nördlichen Zufahrten zum Teide-Nationalpark sind weiterhin gesperrt.

Die bisherige Entwicklung des Waldbrandes auf Teneriffa:

In der Nacht zu Mittwoch, 16. August, ist in den Gemeinden Arafo und Candelaria ein Brand ausgebrochen, der sich seitdem zu einem der größten Waldbrände auf den Kanaren der letzten 40 Jahre entwickelt hat. Probleme bereiten den Feuerwehren die schlechte Zugänglichkeit des Geländes und die oftmals völlig unvorhersehbare Ausbreitung des Feuers.

Der Brand hat schon kurz nach dem Ausbruch auch das Orotaval Tal erreicht, betroffen waren zunächst unter anderem Puertos Nachbargemeinden La Orotava, El Sauzal und La Matanza, am Samstag hat das Feuer auch die Gemeine Los Realejos erreicht.

Nachdem zu Beginn des Feuers rund 3000 Personen evakuiert werden mussten, beschlossen die Behörden wenige Tage später zunächst, dass insgesamt rund 26.000 Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Tatsächlich evakuiert werden mussten dann glücklicherweise nur rund 12.000 Personen. Betroffen waren meist kleinere Orte oder alleinstehende Häuser an den oberen Bereichen der Berghänge. Es wurden mehrere Notunterkünfte eingerichtet.

Vom Brand sind insgesamt 12 Gemeinden Teneriffas betroffen. Bei dem Feuerwehreinsatz handelt es sich um den Größten in der Geschichte Teneriffas, unter anderem sind tagsüber bis zu 22 Löschflugzeuge und Hubschrauber im Einsatz. Die extreme Hitze, Rauch und Wind erschweren immer wieder die Arbeit der bis zu 1000 Helfer. 

Auch den Teide-Nationalpark hatten die Flammen erreicht, dort waren unter anderem die Observatorien bei Izaña bedroht, die wissenschaftlichen Einrichtungen konnten jedoch von den Einsatzkräften vor den Flammen geschützt werden.

Ein wichtiger Wasserkanal bei Aguamansa, wurde durch das Feuer mehrfach beschädigt, konnte aber jeweils schnell repariert werden. Er versorgt unter anderem Santa Cruz und La Laguna mit Wasser.

Erst nachdem der Brand rund eine Woche nahezu unkontrolliert gewütet hat, gelang es den Feuerwehren, die weitere Ausbreitung zu stoppen.

Die Luftqualität war in vielen Orten Teneriffas, darunter auch Puerto de la Cruz, durch die starke Rauchentwicklung zeitweise stark beeinträchtigt. Auch kleine Aschestücke und ultrafeine, lungengängige Partikel befanden sich in der Luft. Die Behörden empfahlen daher über mehrere Tage das Tragen einer FFP2-Maske im Freien.

Puertos Stadtregierung unterstützte die betroffenen Gemeinden unter anderem mit Polizeikräften, Freiwillige des Katastrophenschutzes wurden aktiviert. Zudem wurde geprüft, welche Hotelkapazitäten in Puerto bestehen, um ggf. evakuierte Personen aufnehmen zu können.